Begehung einer petrochemischen Industrieanlage

Methodenvergleich zur DIN EN 61511

800 450 Stefanie Moschkau

Ergebnisse verblüffend eng beieinander

Trotz freier Wahl der Methode und der Risikoparameter besteht keine Notwendigkeit zur Festlegung einer einheitlichen Risiko-Bewertungsmethode. Zu diesem Schluss kommt das Ergebnispapier „Methodenvergleich zur SIL-Klassifizierung“ des ProcessNet-Arbeitsausschusses Risikomanagement. Ein firmenübergreifender Ringvergleich zeigte, dass unterschiedliche Methoden innerhalb der eigenen Schwankungsbreite zu gleichen Ergebnissen führen. Beteiligt waren 13 Firmen, u. a. die weyer gruppe.

Gemäß der DIN EN 61511 ist die Durchführung von Risikoanalysen für die Festlegung der Anforderungen an Einrichtungen der funktionalen Sicherheit gefordert. Eine Risikoanalyse beinhaltet u. a. die SIL-Klassifizierung von PLT-Sicherheitseinrichtungen. In der Richtlinie gibt es jedoch keine Vorgaben zur Methode, den Risikoparametern oder den Risikokriterien.

Als etablierte Methoden gelten im Wesentlichen der Risikograph, die Klassifizierung anhand Risikomatrizen und die LOPA („Layer of Protection Analysis“). Die Risikoparameter und -kriterien werden weitgehend durch den Anwender firmenspezifisch festgelegt.

Der ProcessNet-Arbeitsausschuss Risiko-management wollte ermitteln, inwieweit sich daraus eine Regelungs- und Risikolücke ergibt und hat unterschiedliche unternehmensspezifische Bewertungsmethoden anhand eines Modellfalls verglichen. Die Ergebnisse lagen verblüffend eng beieinander.

Die Abweichungen betrugen maximal eine Sicherheitsanforderungsstufe (SIL). Dies entspricht der Abweichung einer fest vorgegebenen Methode in verschiedenen Teams. Es gibt keinen Methodenansatz, der systematisch zu einer höheren oder niedrigeren Sicherheitsanforderungsstufe kommt.

Fazit

Bei sorgfältiger Anwendung liefern die Risikoanalysen, unabhängig vom gewählten Verfahren, vergleichbare Ergebnisse. Eine Regelungund Risikolücke besteht daher in der DIN EN 61511 nicht. Das Ergebnispapier „Methodenvergleich zur SIL- Klassifizierung“ können Sie über einen Link auf der Seite der DECHEMA oder auf unserer Homepage kostenlos als PDF herunterladen.

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Manfred Schulte
horst weyer und partner gmbh
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