weyer news – September 2017

Bisher waren sowohl der Austausch von Maschinen als auch Änderungen ohne nachteiligen Auswirkungen auf die Nachbarschaft sowie emissionsneutrale Änderungen anzeigepflichtig. Diese Anzeigepflicht entfällt nunmehr für den Austausch gleichartiger Maschinen und für emissionsneutrale Änderungen.
Ebenfalls nicht unwesentlich ist die Änderung der Strafbestimmungen: bei geringfügigen Tatbeständen kann die Behörde zwar die Behebung des Mangels in angemessener Frist fordern, eine Bestrafung ist jedoch in einem solchen Fall nicht zulässig. Nicht-amtliche Sachverständige können im Genehmigungsverfahren herangezogen werden,
wenn ein amtlicher Sachverständiger nicht oder nicht zeitgerecht zur Verfügung steht. Die Kosten dafür sind jedoch vom Antragsteller zu begleichen. Die Umsetzung insbesondere der Änderungen bei der Anzeigepflicht wird gerade bei Industriebetrieben mit komplexen Anlagenstrukturen allerdings noch einige Diskussionen hervorrufen. Wenn ein Betrieb eine – seiner Meinung nach – emissionsneutrale Änderung vornimmt, wird er gut beraten sein, diese Änderungen jedenfalls sorgfältig zu dokumentieren, insbesondere auch hinsichtlich der Emissionsneutralität. Das gleiche gilt auch für einen Maschinentausch. Zur Sicherstellung der Rechtssicherheit kann aber auch in diesen Fällen wie bisher ein Anzeigeverfahren bei der Genehmigungsbehörde von Vorteil sein. Technische Änderungen, die z. B. zu einer Produktionserhöhung, einer Erhöhung von Abwassermengen oder Abluftströmen führen, sind naturgemäß nicht emissionsneutral. Wenn die Auswirkungen jedoch gering sind, kann auf ein Anzeigeverfahren (ohne Beteiligung der Nachbarschaft) zurückgegriffen werden. Für Industriebetriebe wird es auch zukünftig in vielen Fällen sinnvoll sein, derartige Änderungen der Genehmigungsbehörde auch dann zur Kenntnis zu bringen, wenn eine nicht anzeigepflichtige Änderung oder ein wesentlicher Maschinentausch vorgenommen wird. Damit können spätere Meinungsverschiedenheiten zwischen Betrieb und Genehmigungsbehörden über den konsensgemäßen Zustand vermieden werden. Problematisch kann insbesondere der Fall von Beschwerden aus der Nachbarschaft nach einer betriebsinternen, der Behörde nicht bekannten, Änderung werden.

Bei Betriebsanlagenänderungen unterstützen wir Sie gerne in Genehmigungsfragen und bei der Dokumentation von Änderungen als Grundlage eines rechtssicheren Betriebs Ihrer Anlagen:

Dr. Gernot Gamerith
Geschäftsführer
As-U Gamerith-Weyer GmbH
Tel.: +43 (0) 76 72 – 309 310 11
g.gamerith@weyer-gruppe.com

Ziele der Studie

Das Hauptaugenmerk bei dieser Studie lag in der groben verfahrenstechnischen Auslegung der neuen Wachsversprühung bei einer Erhöhung der Produktionskapazität von maximal 3 t/h auf bis 4,5 t/h. Dabei sollte gleichzeitig eine Flexibilisierung der Anlage in Bezug auf die eingesetzten Wachsarten und des Korngrößendurchmessers stattfinden. Anschließend wurde eine Ermittlung der Investkosten durchgeführt.

Modellierung der aktuellen Wachsversprühung

Für die Auslegung der neuen Wachsversprühung wurden zwei mathematische Modelle miteinander kombiniert und der aktuelle Sprühturm zu Vergleichszwecken nachgerechnet. Mit dem ersten Modell wurde die Flugzeit der Wachstropfen in bis zum Aufprall an Boden oder Wand berechnet. Dies geschah in Abhängigkeit verschiedener
Einflussgrößen wie dem Tropfendurchmesser, dem Kühlluftstrom und den Strömungswiderständen. Die so ermittelte Flugzeit diente als Ausgangslage für das zweite Berechnungsmodell. Darin wurde die Wärmeübertragung zwischen den Tropfen bzw. Körnern und dem Kühlluftstrom berechnet. Mit Vergleichswerten aus Sprühversuchen und zugehörigen Laboranalysen konnten die Berechnungsergebnisse beider Modelle ausreichend bestätigt werden.

Neuauslegung der Wachsversprühung

Zur Überprüfung der Kapazitätssteigerung der Anlage wurden die beiden überprüften Modelle mit den veränderten Versprühspezifikationen modifiziert. Durch verschiedene Berechnungsschritte zeigte sich, dass die neue Wachsversprühung in einem einzigen Sprühturm stattfinden kann. Dieser muss dann jedoch einen Radius von mindestens 5 m und eine Turmhöhe von 8 m haben. Ebenfalls müssen die Förderanlagen für die Kühlluft und die Austragseinrichtung angepasst werden.

Kostenermittlung

Zur Kostenermittlung wurden insgesamt sieben Firmen angefragt und zwei dieser Firmen gaben Richtpreisangebote ab.

Markus Hartwig, B. Sc. Verfahrenstechnik
Projektingenieur
weyer IngenieurPartner GmbH
Tel.: +49 (0) 3332 – 41 81 23
m.hartwig@weyer-gruppe.com

Neben dem richtigen Verhalten in einem Brandfall wurden die Mitarbeiter auch betriebsspezifisch hinsichtlich des vorbeugenden Brandschutzes ausgebildet und in der Selbsthilfe, also der Bekämpfung von Entstehungsbränden, z. B. mit Feuerlöschern usw., theoretisch und praktisch geschult. In diesem Jahr wurden dann zusätzlich Räumungshelfer zur Unterstützung einer Räumung benannt und ausgebildet. Die Räumungshelfer (begrenzte Anzahl) kontrollieren, unter Beachtung des Selbstschutzes, jeweils die Räume in ihrem Räumungsbereich und melden das Ergebnis ihrer Kontrolle dann dem Brandschutzbeauftragten, zur Weitergabe an die Feuerwehr. Diese Maßnahme soll den gelebten betrieblichen Brandschutz am Standort weiter optimieren, vor allem aber eine geordnete und vollständige Räumung einzelner Bereiche oder aber des ganzen Standortes der Fa. Rössler in einem Brandfall sicherstellen.

Die Übung hat die Erwartungen übertroffen.

Nach einer realistischen Verrauchung des einzigen Treppenraums im Verwaltungsgebäude des Standortes, sollte eine Räumung über eine fest installierte Notleiter mit Podest auf das Dach und dann in einen sicheren Bereich des Standortes geübt werden. Die Alarmierung erfolgte hierbei über Alarmierungsmittel der Brandmeldeanlage, die gut wahrgenommen wurden. Die Mitarbeiter verhielten sich ruhig und folgten auch den in den Flucht- und Rettungswegen ausgewiesenen und gekennzeichneten Fluchtwegen. Die Nutzung der Notleiter auf das Dach führte zu keinen größeren Problemen. Die Räumungshelfer kamen ihren Aufgaben gewissenhaft nach und unterstützten die Mitarbeiter beim Verlassen des Gebäudes. Alle Mitarbeiter fanden sich ordnungsgemäß am Sammelplatz ein. Die Übung wurde durch Mitarbeiter der Firma Rössler und der Firma horst weyer und partner begleitet.

Fazit: Eine kleine Übung mit großem Effekt

Durch die realistische Übung konnten weitere Verbesserungspotentiale für eine sichere Räumung der Gebäude am Standort erkannt werden. Diese wurden im Nachgang zur Übung mit den Mitarbeitern und Räumungshelfern besprochen und fließen zusätzlich auch in die zukünftigen Schulungen ein. Eine jährliche Wiederholung der Übung mit jeweils anderen Szenarien ist vorgesehen.

Für nähere Informationen steht Ihnen unsere Brandschutzabteilung gerne zur Verfügung

Robert Schütz, Dipl.-Physiker
Fachbereichsleiter Brandschutz
horst weyer und partner gmbh
Tel.: +49 (24 21) 69 091 – 179
r.schuetz@weyer-gruppe.com